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gedicht² : Peter Theunynck - Verhuizen

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gedicht² - dass heißt: 1 Gedicht in 2 Übersetzungen. Den Anfang der neuen Reihe macht Theunyncks Verhuizen.
Peter Theunynck (*1960) veröffentlichte bisher 7 Gedichtbände, gab mehrere Anthologien niederländischsprachiger Lyrik heraus und wurde u.a. 2005 mit dem Gerard Michiels Poëzieprijs ausgezeichnet. 2010 erschien seine vielbeachtete Biographie des flämischen Klassikers Karel van der Woestijne. Theunynck lebt und arbeitet in Antwerpen. Verhuizen stammt aus dem aktuellen, ebenfalls 2010 erschienen Band Naar een nieuw Zeeland.
Die Übersetzungen von Ira Wilhelm und Ard Posthuma enstanden während der vorletzten Vertaaldagen ("Tage des Übersetzens") des Niederländischen Literaturfonds und sind auch auf dessen Webseite zu finden. Auf Poetry International Web, der Seite des Internationalen Poesiefestivals Rotterdam, gibt es - neben 5 weiteren Gedichten Theunyncks - Verhuizen auch in englischer Übersetzung.


VERHUIZEN

We droegen een deel van je leven naar buiten.
In de laadbak stapelde al wat je onder ons dak
had verzameld zich op. Het lag in touwen, in stapels
geblinddoekt in dozen: er moest zoveel mogelijk samen

verplaatst naar een grotere stad waar jij in kleinere kamers
met vreemdere mensen zou wonen. Niet meer met ons.
Je zei dat je vaak nog zou komen. Ik wist hoe ik jaren
tevoren hetzelfde beloofde onder het sjouwen van dozen,

maar ik zag in je ogen een ander leven flakkeren, in bredere lanen
met hogere huizen, grotere bomen, terrassen in tientallen talen.
De gouden jaren van het veroveren. Wij moesten stilaan
leegmaken, loslaten, wat veel voeten heeft in de aarde.

We moesten maar met minder van jou zien rond te komen.

-----

Der Umzug

Wir trugen einen Teil deines Lebens hinaus. Im Kofferraum
häufte sich, was du unter unserm Dach zusammengesammelt
hast. Es lag endlich verschnürt, in Haufen kaschiert in
Kartons: So viel wie möglich zugleich sollte

fort in die größere Stadt, wo du in einem kleineren Zimmer,
mit fremderen Leuten leben wolltest. Nicht mehr mit uns. Du
versprachst, uns noch oft zu besuchen. Ich erinnere mich,
Jahre zuvor dasselbe getan zu haben beim Heben und
Tragen,

doch sah ich in deinen Augen ein andres Leben flackern, in
breiteren Boulevards mit höheren Häusern, größeren
Bäumen, zigsprachigen Straßencafés. Goldene Jahre des
Eroberns! Uns blieb nichts, als langsam leerzuräumen,
loszulassen - eine unersprießliche Ackerei.

Uns blieb nichts, als uns mit weniger von dir zu arrangieren.

Übersetzt von Ira Wilhelm

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Umzug

Wir trugen einen Teil deines Lebens nach draußen. Im
Laderaum türmte sich alles, was du unter unserem Dach
gestapelt hattest. Es lag verschnürt, mit verbundenen Augen,
in Kartons gesteckt, es sollte samt und sonders

hinüber in eine größere Stadt, wo du in kleineren Zimmern
mit Fremden wohnen würdest. Nicht länger mit uns. Du
sagtest, du wolltest uns öfters besuchen. Ich hatte vor Jahren
dasselbe versprochen, als ich meine Kartons schleppte.

Dir aber dämmerte schon ein anderes Leben, in breiteren
Strassen, mit höheren Häusern, größeren Bäumen, Bistros in
vielerlei Sprachen. Die goldenen Jahre der Eroberung. Wir
sollten allmählich ausräumen, loslassen, roden was uns ans
Herz gewachsen.

Wir mussten mit weniger von dir zurechtkommen.

Übersetzt von Ard Posthuma

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